Am 5. November 2024 fand im Großen Barockkeller des Stifts Melk der Vortrag „Klosterhöfe in der Wachau“ statt. Insgesamt nahmen knapp 80 Personen an dem Abend teil, darunter auch Abt Georg Wilfinger sowie weitere Mitglieder des Konvents. Organisiert wurde der Abend von der Kulturinitiative Melk (KIM).
„Wein und Kloster sind zwei tragende Säulen, die die Wachau über Jahrhunderte ausmachten und auch noch heute ausmachen“,
so der Archäologe und Bauforscher Dr. Thomas Kühtreiber.
Er referierte gemeinsam mit Mag. Martin Bauer über das Projekt „Klosterhöfe in der Wachau“. Darin werden am Institut für Realienkunde in Krems seit 2019 die ehemaligen klösterlichen Wirtschaftshöfe der Wachau erfasst.
Über 70 verschiedene Klöster besaßen seit dem Mittelalter Weingüter in der Wachau, die in über 140 Weinlesehöfen bewirtschaftet wurden. Die Hälfte von diesen sind baulich noch heute erhalten. Die untersuchten und erfassten Gebäude reichen vom 9. bis zum 19. Jahrhundert. Der Vortrag bot einen Überblick über die vielfältigen baulichen Überlieferungsformen und zeigte welche Rolle die klösterlichen Lesehöfe als soziale Knotenpunkte für die Region hatten.
Unter www.wachauer-klosterhoefe.at gibt es eine Datenbank, wo die Forschungsergebnisse für die Öffentlichkeit abrufbar sind.
„Es gibt eine lebhafte Geschichte einzelner Objekte. Das bauliche Spektrum reicht von Großanlagen bis hin zu einzelnen Stadthäusern“,
so Mag. Martin Bauer.
Nach dem Vortrag lud Dr. Herwig Jamek, der das traditionsreiche Weingut Jamek in vierter Generation führt, zu einer Weinverkostung ein und erklärte sachkundig die Geschmacksnoten vier verschiedener JAMEK-Weine.
Übrigens: Laut dem historischen Bericht von 1695, verfasst vom Lesemeister Urban Bachschmid, kam am 5. November – und somit auf den Tag genau 329 Jahre vor dem Vortrag – die Wachauer Weinlieferung des Jahres 1695 im Stift Melk an.