Die Donau – auch bei Melk – war mehr als vier Jahrhunderte lang Teil des sogenannten „Limes“, der Außengrenze des Römischen Reiches. Es handelt sich um eine Kombination aus natürlichen Grenzen, zum Beispiel Flüssen wie Donau oder Rhein und befestigten Anlagen wie Kastellen, Mauern und Wachtürme.
Als das Römische Reich im 2. nachchristlichen Jahrhundert den Höhepunkt seiner Größe erreicht hatte, maßen seine Außengrenzen und somit der Limes – je nach Zählweise – 5.000 bis 7.500 Kilometer. Heute verläuft der Limes durch 20 Länder und 3 Kontinente. Über diese „Grenze der Superlative“, die im österreichischen Abschnitt seit 2021 zum Welterbe erhoben wurde, referierte der zuständige Welterbemanager Dr. Christian Hemmers am 1. Dezember 2023 auf Einladung von KIM in Melk.
Besonderen Fokus legte der Experte in seiner Präsentation dabei auf den österreichischen Donauabschnitt und die dort befindlichen 22 Fundorten, unter anderem in Enns, Wien, Carnuntum, Wallsee, Tulln, Mautern, Zeiselmauer oder in Traismauer. Mit seinem fundierten und reich illustrierten Vortrag zeigte er dem rund 30-köpfigen Publikum, wo heutzutage noch deutliche Spuren, Strukturen sowie Bauwerke und Baureste früherer römischer Befestigungen und Siedlungen zu entdecken und abzulesen sind.
Darüber hinaus erörterte er auch den Grundgedanken des Welterbes allgemein, die Entstehungsgeschichte der Welterbekonvention und zeigte auch jene 12 der weltweit 1.154 Welterbe-Stätten auf, die sich in Österreich befinden.