Die November-Ausgabe von “Mal Reinhören” findet am 14.11. statt.
Das Thema des Abends ist im Kafka-Jahr 2024; BRIEF AN DEN VATER von Franz Kafka
Vorgetragen von Petra Fahrnländer
Der „Brief an den Vater“ ist Franz Kafkas wichtigstes literarisches Werk. Es geht nicht nur um den Vater-Sohn-Konflikt, unter dem Franz Kafka sein ganzes kurzes Leben lang gelitten hat, sondern er bietet tiefe Einblicke in Franz Kafkas Psyche und ist somit ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis seines Gesamtwerks. Franz Kafka beschreibt seinen Vater als übermächtige Gestalt, gegen die er sich machtlos und unnütz vorkommt. Es ist eine Anklageschrift in Briefform: Franz Kafka prozessiert gegen seinen Vater und befindet ihn für schuldig, handschriftlich auf über 100 Seiten, maschingeschrieben auf 45.
Der unmittelbare Anlass, diesen Brief im Jahr 1919 zu schreiben, war Franz Kafkas Verlobung mit Julie Wohryzeck, die der Vater als unstandesgemäß missbilligte. Die Heirat kam nicht zustande.
Erreicht hat der Brief den Vater nie, Franz Kafka hat den Text 1920 der Journalistin Milena Jesenská übergeben, veröffentlicht wurde der Brief erst 1952, fast dreißig Jahre nach Franz Kafkas Tod.
Petra Fahrnländer
Schauspielstudium in Berlin an der Max-Reinhardt-Schule. Engagements: Schillertheater Berlin, Kammerspiele München, Schauspielhaus Zürich, Basler Theater, 10 Jahre Vereinigte Bühnen Graz, 9 Jahre Staatstheater Wiesbaden. Fernsehfilme, u.a. ein Fall für zwei und Tatort. Schauspielseminarleiterin, Schauspieldozentin, Buchautorin.
Eintritt: freiwillige Spende
Das Format „Mal Reinhören“ der Kulturinitiative Melk wird von Ilse Kossarz und Friederike Raderer kuratiert und präsentiert einmal im Monat an einem Donnerstag rund um die Monatsmitte (2. oder 3. Donnerstag im Monat) ein Thema, das in einer Mischung aus Lesung, Erzählung und Musikeinspielung behandelt wird und von unterschiedlichen Personen präsentiert werden wird.